Installation and first run

Endlich geht es an den Einbau. Die erste Frage die sich stellt, wo den Motor an den Motorheber hängen? Normalerweise sind extra Haken an dem original Motor befestigt, hier aber nicht mehr.
Einfach eine Kette um die Ölwanne und Wasserpumpe ginge auch, aber doch nicht an diesem Motor! Aus den Flanschen alter Headers und einem Stück Flachstahl baue ich mir passende Aufhänger. Als Schutz für die Dichtflächen nutze ich eine alte Dichtung.

Vorsichtig ablassen und ja keinen Kratzer. Die Poly Motor Mounts passen ertaunlich gut. Nun isser drin! Hier zum Vergleich die originalen Motor Mounts. Die Urethane Mounts haben die gleichen Abmessungen. Die neuen Motorböcke sind nötig. Sie haben ein sogenanntes interloc. Diese verhindert, dass sie beim starken beschleunigen abreißen. Man kann das Abreißen auch mit einer Kette zwischen Motorblock und Rahmen verhindern.
Die nächste Aufgabe besteht darin, die neue billet Steel Schwungscheibe (28 oz) und die Centerforce dual friction Sportkupplung zu montieren. Aber bitte nicht die Blockplate (Aluplatte zwischen Motor und Getriebeglocke) vergessen für das Pilotlager in der Kurbelwelle gilt das Gleiche. Die Schwungscheibe wird mit neuen Schrauben von ARP befestigt. Sehr wichtig, diese Schrauben gehen durch bis in den Motor. Dass heißt, die Gewinde müssen unbedingt abgedichtet werden. Dieses wird oft übersehen und dann läuft nach sehr kurzer Zeit das Öl aus der Kupplungsglocke und über die Kupplung.
Zum Abdichten und Sichern nehme ich gewöhnliches Loctite mittelfest. Nachdem entfetten der Gewinde etwas mehr auftragen als sonst. Nun die Schrauben mit dem entsprechenden Drehmoment anziehen.
Die Mitnehmerscheibe der Kupplung muß richtig zentriert eingesetzt werden. Dazu benutze ich einen passenden Zentrierdorn.
Nochetwas zur Kupplung. Ich habe mich für Centerforce entschieden, da es sich um eine der besten (vielleicht auch DIE beste) Sportkupplungen handelt. Die Reibscheibe besteht auf einer Seite aus organischem Material und auf der anderen Seite aus sintermetallischem Material. Diese Seite kommt zu Schwungscheibe. Die Druckplatte hat um die Feder herum Fliehgewichte angebracht. Diese drängen bei steigender Motordrehzahl nach außen und erhöhen so den Druck auf die Mitnehmerscheibe.
Das alles zusammen ergibt einen bis zu 100% höheren Kraftschluß. Die Kraft zur Betätigung der Kupplung ist nicht viel höher als original.

Nun ist es Zeit für meine neuen Einspritzdüsen und eine entsprechende Luftdüse (sampling tube) für das Mass Air Meter. Ich nehme 24 Pfund Düsen von ACCEL. Hier ist noch abzuwarten, ob diese Düsen groß genug sind. Bei dem standard Benzindruck von 39 PSI solten sie bis ca. 320 PS und bei etwas erhöhtem Druck bis ca. 380 PS reichen. Wenn´s nicht langt, muss ich auf 30er Düsen aufstocken.
Im Vergleich zur original 19 Pfünder sieht man, dass die ACCEL mit einem Dreierstrahl spritzt, das zerstäubt das Benzin auch noch besser.

So, jetzt ist erseinmal alles Wichtige eingebaut. Als Kühlwasser mische ich 50% Frostschutz und 50% Batteriewasser (Kalk und Mineralfrei). Als Motoröl schütte ich das billigste 10W40 Mineralöl rein, welches ich finden kann. Zur Einfahrphase auf keinen Fall teil oder vollsynthetisches Öl benutzen. Wäre auch zu schade. Jetzt bitte den Verteiler entfernen und mit der Bohrmaschine (mind. 700 Watt) die Ölpumpe mit einem entsprechenden Antriebsschaft drehen. Diesen Schaft bekommt man bei Summit oder Jegs für rund $10,-. Und bitte linksherum drehen! Mit abgebauten Ventildeckeln kann man nach ein Paar Sekunden kontrollieren ob Öl aus den Stößeln austritt.
Bitte solange weiterdrehen, bis aus allen Stößeln Öl rauskommt. Nur so könnt Ihr sicherstellen, ob alle Ölkanäle frei sind und die Lager vorgeölt werden. Aber bitte nicht erschrecken, wenn die Ölpumpe Druck aufbaut hat die Bohrmaschine schwer zu kämpfen also gut festhalten.
Jetzt den Verteiler wieder rein (aber richtig). Zusätzlich ziehe ich nach dem Zusammenbau das Kabel der Zündspule ab und drehe den Motor kurz mit dem Anlasser bis der Öldruck kommt. Nun das Kabel wieder drauf.

Die Stunde der Wahrheit ist gekommen. Ich drehe am Zündschlüssel.......nichts!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Motor springt nicht an! Jetzt ganz ruhig bleiben. Auf keinen Fall weiterorgeln. In aller Ruhe alles nochmal checken. Verteiler, Zündfolge, Benzinversorgung, Spannung auf der Zünspule bei eingeschalteter Zündung?
Aha, keine Spannung. Kurz unters Armaturenbrett gekrochen.... Stecker meiner Mallory Hyfire Zündbox auseinander.
Nochmal, vorsichtig am Zünschlüssel gedreht......Zündung an.......Benzinpumpen surren.....Lambdasonde heizt auf......Idiotenlampen im Armaturenbrett gehen an.........Schlüssel weiter auf Anlasser, und.....DER MOTOR SPRINGT SOFORT AN!!

Ich habe mich dermaßen erschrocken, dass ich fast vergesse auf die Öldruckanzeige zu schauen. Wow, etwas über 5bar !! Der Keilriemen quietscht wie verrückt aber der Motor läuft nach einigen Sekunden sofort rund und das Luftkraftstoffgemisch hat sich schon auf perfekte 14.7 zu 1 eingependelt. Jetzt stelle ich grob den Benzindruck auf 39 PSI (Vacuum abgezogen) und die Zündung auf 10 Grad v.O.T (spoud connector ab).
Jetzt Wasser nachfüllen, Kühlerdeckel erstmal ablassen. Hier und da qualmt es noch etwas (Rückstände auf den Krümmern) und alles riecht neu.
Beim ersten Start dachte ich, ich hätte den Auspuff vergessen dranzuschrauben. An der Anlage habe ich nichts verändert und doch ist alles viel lauter und aggressiver und besser.
Ich lasse den Motor nun im Standgas warmlaufen und achte auf alle Geräuche und sichtliche Probleme. Nach etwa 15 Minuten ist der Motor auf Betriebstemperatur, das Thermostat geht auf. Nach weiteren 10 Minuten ist das Wasser auch im Kühler heiß und die E-Lüfter gehen an. Immer wieder beobachte ich die Öldruck- und Wassertemperaturanzeige. Nachdem die Lüfter abgeschaltet haben, mache ich den Motor aus. Nocheinmal starten, ok.
Nun lasse ich das erstemal das Motoröl ab und wechsle den Ölfilter! Prüfe das Öl auf Wasser und auf sonstige schlimme Sachen. Schneide den Ölfilter auf und inspiziere ihn. Alles ok!
An der magnetischen Ölablassschraube hängt ein wenig metallischer Staub. Aber alles im grünen Bereich. Jetzt kommt für die nächsten 1000km wieder dieses billige Öl und ein neuer Ölfilter rein. Danach Castrol RS vollsynthetik.

Jetzt bin ich etwa 100km gefahren und prüfe den Motor auf Undichtigkeiten und checke nochmal die Einstellung der Ventile. Auf diesem Bild sieht man schön den Abdruck des Roller Rockers auf dem Ventil. Genau in der Mitte und somit die perfekte Länge der pushrods. Beim erneuten Einstellen der Ventile benutze ich Polylocks von ARP, welche etwas stabiler sind wie die von AFR. Einige Probleme stellen sich ein. Mein tolles neues Thermostatgehäuse von Ford Racing ist undicht wie ein Sieb (made in china!). Das bleibt natürlich auch so, nachdem ich es zweimal neu abgedichtet habe. Der Rippenriemen quietscht auch nach mehrmaligem spannen (kürzerer Riemen) wie blöd. Er rutscht über die Lima hinweg. Das Antriebsmoment dieser highoutput Lima ist doch enorm. Ich benutze ja immernoch die originale Spannrolle von einem Fox Mustang und eine linksdrehende Wasserpumpe.
Ok, jetzt fliegt das sch... Thermostatgehäuse raus und ich baue die Wasserpumpe auf rechtsdrehend um und spanne den Riemen über die Lichtmaschine.
Ich besorge mir bei Summit ein billet aluminium Waterneck mit O-Ring, eine Edelbrock Victor high flow Wasserpumpe (poliert) und eine Riemenscheibe für die Wasserpumpe von March mit Rillen.
Nun habe ich alles eingebaut Zündung auf 14 Grad gestellt, Benzindruck auf 43 PSI und weitere 400km zurückgelegt. Jetzt ist alles dicht, der Riemen ruscht nicht mehr durch und das Auto geht wie die Hölle!!!!

Der Drehmomentzuwachs zwischen 1500 1/min und 2500 1/min ist der Wahnsinn. Ab 3000 1/min explodiert die Leistung regelrecht, es geht nur noch nach vorne und egal welcher Gang. Manchmal denke ich, ich wäre im zweiten oder dritten Gang. Dabei ist es der Vierte! Höher als 4000 1/min habe ich ihn bis jetzt noch nicht gedreht da ich ja noch in der Einfahrphase bin. Langsam fahren unter 1500 1/min fällt ihm noch etwas schwer und die Geräuchkulisse der Roller Rockers ist auch etwas gewöhnungsbedürftig.
Aber Alles in Allem der absolute Hammer.

Nach dem Einfahren berichte ich weiter. Ich muß jetzt raus auf die Straße ;))

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