Block Vorbereitung und Bearbeitung

Glücklicherweise muß ich keinen alten Block auf igendeinem Schrottplatz suchen gehen. Seit Jahren liegt ein kompletter Block aus einem 89er Fox Mustang unter der Werkbank.   
Dieses Teil war anfangs in meinem 67er verbaut und ist wegen eines Fehlers im Steuergerät zugrunde gegangen. Das EEC pumpte fröhlich literweise Benzin in den Motor, welches sich dann mit dem Motoröl vermischte. 50% Öl und 50% Benzin sind leider eine schlechte Mischung. Der Motor erlitt einen Kolbenfresser und sämtliche Lager, Kurbelwelle, Ölpumpe waren schrott. Einen Vorteil hat die Sache allerdings. Ich kenne den Motor, weiß was er in seinem Leben aushalten mußte, war nie überhitzt und hat erst 70.000 km runter.
Somit kann ich mir das teure Röntgen und suchen nach Spannungsrissen ersparen. Zuerst wird der Motor zerlegt und eine Bestandsaufnahme gemacht. Es werden zwar alle Teile erneuert aber interessant zu sehen, was Ölmangel alles anstellt. Das einzige was nichts abbekommen hatte ist die Nockenwelle und die Hydros. Da sieht man mal, mit wie wenig Öl der Rollerblock im oberen Bereich auskommt.
Zuerst werden die Zylinderköpfe und der Steuergehäusedeckel entfernt. Das Demontieren geht alles wunderbar leicht, da der Motor kurz vor seinem Tod erst überholt wurde. Alles Dichtungen, Lagerschalen und Kolbenringe wurden erneuert. Leider umsonst. Nach dem entfernen der Steuerkette ist die cam plate zu sehen, welche die Nockenwelle im Block hält.
Die Motornummer steht übrigens hinter dem Anlasser.
Nun geht das Zerlegen im unteren Bereich weiter. Die Ölpumpe mit Sieb wird entfernt, die Lagerdeckel der Pleuel, die Kolben und zum Schluß die Hauptlagerdeckel der Kurbelwelle und die Kurbelwelle selbst.
Nachdem ich die Kolben und die Kurbelwelle entfernt habe, kommt der ganze Zerstörungsgrad ans Tageslicht. Alle Zylinderlaufflächen, alle Lagerschalen und auch die Kurbelwelle sind zerstört.
Hier noch eine Nahaufnahme eines Pleuels und eines Kolbens. Interessanterweise sind hier original 1989 Pleuel von 1969 verbaut. Was Ford gerade noch auf Lager hatte! Die Kolben in diesem Baujahr waren Schmiedekolben von TRW.

So, nun ist der Block leer und kann grob vorgereinigt werden und die alte Farbe kann runter.

Bevor nun der Block samt Kurbeltrieb, Schwingungsdämfer, Schwungscheibe und Kupplung zum Motorenbauer geht, müßen noch einige Sachen auf Freigängigkeit geprüft werden.
So muß überprüft werden, ob genügend Platz zwischen Pleuellagerverschraubung und Zylinderbohrung im unteren Bereich (bei etwa 90 Grad Kurbelwinkel nach OT) besteht. Durch den größeren Hub (3.25 Zoll beim 331er, 3.4 Zoll beim 347er) und die etwas andere Form des Pleuels kann es hier sehr eng werden. Minimum sollten es mal 5mm sein. Bei meinem 331 stroker mit I-Beam Pleuel habe ich keinerlei Probleme und muß nicht nacharbeiten. Mit H-Beam Pleuel oder auch 347 stroker muß Platz geschaffen werden.
Weiterhin wird geprüft, ob das Maingirdle von Trickflow (verhindert das "Wandern" der Hauptlager) eben auf den Lagerdeckel aufliegt.
Und die neue Highvolume Ölpumpe benötigt besonderen Augenmerk. Durch das Maingirdle und die ARP-Verschraubung muß an der Pumpe etwas weggeschliffen werden. Niemals am Girdle, Hauplagerschrauben oder gar an den Hauptlagerdeckel Material entfernen.

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